Rundgang: Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm Saarbrücken - Station: Barackenfundamente zwischen Dauerausstellung und Löschwasserbecken

Arbeitsauftrag: Der Alltag im Gestapo-Lager Neue Bremm

Ihr werdet als Expert*innen bei einem Besuch der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm einen Vortrag halten. Er soll 10 bis 15 Minuten dauern.

Damit Ihr zu Expert*innen werdet, müsst Ihr Informationen und Wissen über die Gedenkstätte und das Lager Neue Bremm sammeln. Dabei helfen Euch die auf den folgenden Seiten vorhandenen Arbeitsfelder. Bearbeitet sie der Reihe nach, indem Ihr die Fragen beantwortet. Dafür müsst Ihr die beigefügten Texte durchgehen. Erledigt dies in den nächsten vier Unterrichtsstunden.

Danach habt Ihr zwei Unterrichtsstunden, um Euren Vortrag vorzubereiten. Fotografien stehen Euch als zuvor laminierte Kopien zur Verfügung. Zudem könnt Ihr die vor Ort vorhandenen Spuren des Lagers und der Gedenkstätte als Standort für Euren Vortrag nutzen. Auch die Dauerausstellung enthält Fotos und Texte, die Ihr zur Unterstützung Eures Vortrags nutzen könnt.

 

Was die Gruppe wissen sollte:

Was die Inhaftierten zu essen bekamen;

Warum Ernährung ein Instrument des Terrors war;

Wie es um die Körperhygiene bestellt war;

Wie die Männer im Lager ihren Tag verbrachten;

Wie die Frauen im Lager ihren Tag verbrachten;

Was die Männer arbeiteten;

Was die Frauen arbeiteten;

 

Die Sache

-Hat Euer Vortrag ein klares Thema?

-Habt Ihr der Gruppe vorab einen Überblick über die einzelnen Themen/Punkte Eures Vortrags über den Alltag im Gestapo-Lager Neue Bremm gegeben?

-Kann Eure Gruppe folgende Inhalte fachlich gut erklären:

+Wie es um die Ernährung im Lager bestellt war;

+Welche Rolle der Nahrungsentzug im Lager spielte;

+Wie es um die Körperhygiene im Lager bestellt war;

+Worin der Alltag der Frauen im Lager bestand;

+Worin der Alltag der Männer im Lager bestand;

+Was die Frauen im Lager arbeiteten;

+Was die Männer im Lager arbeiteten;

 

Die Vortragenden

-Verabredet, wer von Euch welchen Teil des Vortrags übernimmt;

-Sorgt dafür, dass jede*r einen gleich langen Teil des Vortrags hat;

-Probt vorab bei einem Durchlauf Eures Vortrags;

-Überprüft Euch vorab gegenseitig, ob Ihr langsam, klar und deutlich sprecht;

-Sorgt vor Beginn Eures Vortrags für Ruhe, indem Ihr Euch vor die Gruppe stellt;

-Stellt Blickkontakt mit der Gruppe her;

-Versucht, Eure Texte nicht abzulesen, sondern frei zu sprechen;

-Bildet daher einfache, kurze Sätze.

 

Die Materialien

-Nutzt bei Euch unbekannten Begriffen ein Lexikon (online oder als Buch) zum Nachschlagen;

-Legt Euch, wenn Ihr Zitate benutzt oder Fotos zeigt, diese vorab zurecht (z.B. mit  ausreichend Kopien zum Verteilen, Karteikarten mit dem Zitat);

-Sortiert die verwendeten Materialien in der für den Vortrag vorgesehenen Reihenfolge (Nummeriert die Karten);

-Sorgt dafür, dass Ihr Medien (Fotos, Zitatkarten) einsetzt, um den Vortrag aufzulockern.

 

 

1. Arbeitsfeld: Ernährung im Gestapo-Lager Neue Bremm

Lest die Aussagen der Häftlinge (T1);

-Zählt die Mahlzeiten am Tag auf;

-Nennt die Art des im Lager ausgegebenen Essens;

-Erstellt nach den Mengenangaben mit Sand gefüllte Tüten oder mit Wasser gefüllte Behälter, um die Menge der gebotenen Nahrung sichtbar zu machen;

 

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2. Arbeitsfeld: Brief René Gengerich

Lest den Brief (T1) des im Lager Neue Bremm inhaftierten René Gengerich;

-Beschreibt die Situation, in der er sich befindet;

-Überlegt, auf welche Weise ihm der Onkel helfen konnte;

 

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3. Arbeitsfeld: Hygiene im Lager Neue Bremm

Lest den Text (T1);

-Beschreibt den Vorgang des Waschens im Lager;

-Diskutiert dabei den Begriff „Hygiene“;

-Bewertet das Angebot an die Häftlinge, sich täglich waschen zu können. Bezieht dabei die Haftbedingungen mit ein. Benutzt dabei die Begriffe „Unmenschlichkeit“, „Verachtung“ und „Sauberkeit“, „Schmutz“;

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4. Arbeitsfeld: Arbeit im Männerlager

Lest die Aussagen (T1) der Inhaftierten über die Arbeit im Männerlager;

-Nennt die Arbeiten, zu denen die Männer herangezogen wurden;

-Die Häftlinge Pierre Mignom und Pierre de Froment berichten über die Arbeit im Lager Neue Bremm. Diskutiert anhand ihrer Aussagen den Begriff „Arbeit;

-Beschreibt die Formen der Kontrolle bei der Arbeit der Inhaftierten;

-Erklärt den Begriff „Sabotage“ aus der Sicht der Aufseher;

 

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5. Arbeitsfeld: Arbeit im Frauenlager

Lest den Text (T1), in dem Clémence Jacques über einen Einsatz mit ihrer Mutter als Zwangsarbeiterin in Saarbrücken Auskunft gibt;

-Stellt die Formen der Zwangsarbeit dar, die Clémence Jacques leisten musste;

-Diskutiert den Grund dafür, dass sie nach dem Krieg und ihrer Befreiung nicht mehr zu den Besitzer des Restaurants auf den Spicherer Höhen gehen wollte;

-Bewertet die Reaktion der Zuhörer, als Clémence Jacques die Episode von ihrem Einsatz im Saarbrücker Schloss erzählte;

-Nehmt Stellung zu der im Text getroffenen Erwartung des menschlichen, rücksichtsvollen Verhaltens der Aufseher*innen;

Bericht Clémence Jacques über Zwangsarbeit im Frauenlager Anzeigen Herunterladen
6. Arbeitsfeld: Lageralltag der Männer

Lest den Text (T1) des Inhaftierten André Lathier über den Alltag derjenigen im Männerlager, die nicht zur Zwangsarbeit außerhalb des Lagers gebracht wurden;

-Beschreibt den Tagesablauf im Männerlager;

-Bewertet den Tagesablauf und nutzt dabei den Begriff „Terror“;

-Diskutiert die von André Lathier benutzte Bezeichnung „gymnastische Einlage“, die auch „Lagersport“ genannt wurde;

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7. Arbeitsfeld: Lageralltag der Frauen

Lest den Text (T1);

-Beschreibt den Tagesablauf der Frauen, die keine Zwangsarbeit außerhalb leisteten und im Lager bleiben mussten;

-Vergleicht den Tagesablauf der Frauen im Lager mit dem der Männer;

-Bewertet das Vorgehen gegen die inhaftierten Frauen als „Terror“ oder als „Dienst nach Vorschrift;

-Nennt die Gründe für Eure Entscheidung;

 

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1. Zusatzangebot: Die Lagerköche

Lest den Artikel (M 1) in der „Saarbrücker Zeitung“ Nr. 59, 04.06.1946. Darin wird über die beim Rastatter Prozesse behandelte Frage der Lebensmittelzuteilungen berichtet. Es geht dabei um die Frage, wie wenig Essen die Häftlinge erhielten und damit um die Folgen der daraus folgenden Mangelernährung für ihr Überleben.

-Fasst die Angaben zu den Lebensmittelzuteilungen für jeden Inhaftierten zusammen;

-Erklärt das Vorgehen der Angeklagten, sich von den Vorwürfen frei zu sprechen;

-Beurteilt dieses Vorgehen;

-Diskutiert die Gründe für die Todesstrafe für die beiden Lagerköche;

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2. Zusatzangebot: Zwangsarbeit in Saarbrücken

Lest den Text (T1);

-Erklärt, warum im Saarland viele Zwangsarbeitende aus Osteuropa eingesetzt waren;

-Erklärt, warum unter den Zwangsarbeitenden viele junge Menschen waren;

-Nennt dafür ein Beispiel aus dem Text;

-Recherchiert eigenständig, wie und wo Zwangsarbeiter*innen im Saarland lebten;

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